Kombistudium – Theorie trifft auf flexibles Arbeiten:
Nach der Schulzeit wünschen sich viele Schulabgänger einen praxisbezogenen Arbeitsalltag. Während einer Ausbildung lernen sie die praktische Berufswelt von Grund auf kennen. Andere möchten studieren, aber dennoch Einblicke in den Arbeitsalltag bekommen. Berufstätige wollen sich fachlich weiterbilden, um ihre Karrierechancen zu optimieren. Die Vereinbarung von Theorie und Praxis lässt sich mit einem Kombistudium realisieren.
Übersicht
Was ist ein Kombistudium?
Bei einem Kombistudium werden praktische und theoretische Inhalte miteinander kombiniert. Daraus ergibt sich der Name. Solche Studiengänge werden oft parallel zum Beruf belegt (berufsbegleitendes Studium). Das Ziel ist der zusätzliche Wissenserwerb beziehungsweise die Vertiefung von bereits vorhandenem Fachwissen. Quelle: www.fh-studiengang.de | Abruf am 16.03.2022
Wie läuft ein Kombistudium ab?
Beispiel eines BWL-Studiums nach Kombistudienmodell
Ein Kombistudium mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt umfasst Module wie Marketing, Rechnungswesen, Informatik und Rechtswissenschaften. Der Zeitraum von der Anmeldung bis zum Bachelorabschluss beträgt im Schnitt 1 1/2 bis 4 Jahre.
Während der Studienzeit werden die theoretischen Inhalte in Präsenz- oder Onlineseminaren vermittelt. Das Selbststudium erfolgt auf digitalem Weg. Die abendlichen Seminarstunden sind praxisorientiert: Ähnlich wie in Studiengängen mit Präsenzpflicht beschäftigen sich die Seminarteilnehmer gemeinsam mit einem Themenbereich.
Am Ende des Studiums ist eine Abschlussprüfung vorgesehen. Sie kann online oder an der Hochschule abgelegt werden. Mit einer bestandenen Prüfung können sich die Absolventen schließlich auf eine Stelle in der wirtschaftlichen Branche bewerben.
Welche Vorteile hat ein Kombistudium? Was muss berücksichtigt werden?
Vorteile eines Kombistudiums
- Bei einem Kombistudium müssen sich Studierende nicht zwischen theoretischem Wissenserwerb und praktischer Übung entscheiden. Beides wird in unterschiedlichen Modulen abgedeckt. Die Studierenden haben die Gelegenheit, eigene Interessenschwerpunkte zu entdecken und das Studium ihren Neigungen entsprechend anzupassen.
- Ein weiterer Vorteil von Kombistudiengängen ist der flexible Aufbau. Es steht den Studierenden frei, an ihren Vorlesungen in der Universität oder online teilzunehmen. Dasselbe gilt für Prüfungsleistungen. Sie können sowohl in der Hochschule als auch im Homeoffice abgelegt werden.
- Die Seminare werden unter der Woche in den Abendstunden abgehalten. Am Tag können die Studierenden arbeiten, sich auf ihre Kurse vorbereiten oder andere Termine wahrnehmen.
- Der Unterrichtsstoff wird aufeinanderfolgend vermittelt. Das erworbene Wissen wird in Prüfungen abgefragt. Studierende können sich eingehend mit den Fächern befassen und sich gezielter auf deren Inhalte konzentrieren.
- Vor der Immatrikulation an einer Universität sind Anmeldefristen zu beachten. Solch eine Regel existiert beim Kombistudium nicht. Interessierte können sich zu jeder Zeit einschreiben und sofort mit ihrem neuen Studium beginnen. Bei diesem Modell gibt die Hochschule den Semesteranfang nicht vor. Der Zeitpunkt der Anmeldung hängt allein von den Studierenden ab.
- Kombistudiengänge sehen keine Regelstudienzeit vor. Das Studium lässt sich im Bedarfsfall verlängern. Dies ist eine große zeitliche Entlastung für berufstätige Seminarteilnehmer.
- Jedes Kombistudium endet mit einem anerkannten Abschluss. Auf dem Arbeitsmarkt entstehen den Absolventen keinerlei Nachteile. Die Abschlüsse von Kombistudienformen und ’normalen‘ Hochschulen sind gleichwertig.
Quell: https://www.iu.de/kombistudium/ Abruf am 16.03.2022
Das müssen Studierende wissen
Die folgenden Punkte sollten vor der Immatrikulation bedacht werden.
- Die Anteile des Selbststudiums setzen Ausdauer und die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten voraus. Das bedeutet konkret, die abendlichen Veranstaltungen wahrzunehmen. Die zeitlichen Vorzüge eines vorlesungsfreien Vormittags dürfen genutzt werden, solange die Seminare am Abend nicht zu kurz kommen. Darüber muss man sich als Studierender im Klaren sein.
- Nicht jede Universität bietet Kombistudiengänge an. Vor der Anmeldung ist deshalb eine intensive Recherche nach passenden Hochschulen nötig. Diese Vorbereitung kann mit sehr viel Aufwand verbunden sein.
- Die virtuellen Übertragungen der Lerneinheiten setzen den Kauf von technischen Geräten voraus. Dieser Kostenpunkt kommt zusätzlich zu den Studiengebühren hinzu. Die Kosten für das Studium können je nach Universität unterschiedlich hoch sein. Es ist ratsam, sich vor der Anmeldung mit der Hochschule in Verbindung zu setzen und sich über die anfallenden Gebühren zu informieren.
Quellen:
www.onlinestudium.de Abruf am 15.03.2022
https://unicheck.unicum.de/hochschulprofil/iu-kombi/fakten Abruf am 16.03.2022
Schlusswort
Ein Kombistudium ist die ideale Wahl für alle Studierende, die sich gleichermaßen mit Theorie und Praxis beschäftigen möchten. Darüber hinaus ermöglicht diese Studienform eine größere Unabhängigkeit. Das Kombistudium zählt deshalb zu den flexiblen Studienmodellen.
Vor der Immatrikulation sollten sich zukünftige Akademiker einen Überblick verschaffen: Auf welcher Uni wird der Wunschstudiengang als Kombistudium unterrichtet? Welche Gebühren sind pro Semester fällig? Passt die Aufteilung in theoretische und praktische Einheiten zur eigenen Arbeitsweise? Besonders der letzte Gedanke ist ausschlaggebend dafür, ob solch ein Studium in Frage kommt. Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg – verbunden mit fachlicher Expertise.