Wenn du ans Studium denkst, hast du automatisch das Abitur als Voraussetzung im Kopf. Die meisten Menschen denken so, dass es ohne Abi keine Chance gibt, an einer Universität zu studieren. Das stimmt auch, denn Universitäten setzen die Allgemeine Hochschulreife voraus. Anders sieht es aus, wenn du dein Studium an einer privaten Hochschule planst, denn hier sind die Zugangsbedingungen in vielen Fällen einfacher. Wir verraten dir, welche Möglichkeiten für ein erfolgreiches Studium es gibt.
Übersicht
Die Allgemeine Hochschulreife als Zugangsvoraussetzung
Das Abitur ist die klassische Eintrittskarte an die Universität oder die private Hochschule. Wenn du nun aber glaubst, dass du mit dem Abi jeden Beruf studieren kannst, unterliegst du einem Irrtum. Schauen wir uns zum Beispiel den Medizinbereich an. Hier gibt es nicht nur das Abitur als Voraussetzung, sondern auch den Numerus Clausus. Hat ein Studienfach wie die Allgemeinmedizin einen Numerus Clausus, musst du einen bestimmten Notendurchschnitt im Abitur vorweisen.
Erfüllst du die Voraussetzung nicht, ist ein medizinisches Studium an der Universität faktisch ausgeschlossen. Es gibt aber auch hier noch weitere Chancen und Möglichkeiten, zum Beispiel an einer privaten Hochschule. Entscheidest du dich für ein Studium der klinischen Psychologie, bist du weiterhin im Medizinbereich, kannst dich aber leichter immatrikulieren. Hier gibt es an der Hochschule weder einen NC noch die zwingende Voraussetzung ein Abitur vorzuweisen.
Berufsausbildung als Zugang zur Hochschule
Wir bleiben im Beispiel bei einem Studium der klinischen Psychologie. Du hast kein Abitur, möchtest das Fach aber trotzdem studieren? Dann kann eine berufliche Ausbildung deine Chancen erhöhen. Voraussetzung ist, dass es sich um eine themennahe Ausbildung im Medizinbereich handelt und du sie erfolgreich abgeschlossen hast. Wenn du jetzt noch Berufserfahrung im einschlägigen Bereich mitbringst, kann das unter Umständen dein Abitur ersetzen!
Die Bedingungen variieren von Hochschule zu Hochschule. Einige Anbieter ermöglichen dir durch deine Berufserfahrung ein Studium, obwohl du dein Abitur nicht gemacht hast. Bestehst du deinen Abschluss, bist du dann offiziell Akademiker und niemand wird mehr nach deinem Schulabschluss fragen. Du genießt die Vorteile eines akademischen Berufs und bist eine gefragte Person im Job. Statistisch gesehen sind Akademiker deutlich seltener arbeitslos und haben bessere berufliche Chancen.
Eignungsprüfung für ein Studium ohne Abitur
Auch hier gibt es von Hochschule zu Hochschule Unterschiede, eine Eignungsprüfung ist für das Studium ohne Abitur aber in der Regel immer notwendig. Damit weißt du nach, dass du für dein Studium geeignet bist und auch ohne Allgemeine Hochschulreife oder Fachabitur die nötigen Kompetenzen mitbringst. Manchmal ist auch ein Beratungsgespräch erforderlich. Im Rahmen eines solchen Gesprächs finden die Betreuer heraus, ob du menschlich und sozial geeignet bist, ein Studium zu absolvieren.
Fazit: Studieren ist in Deutschland auch ohne Abitur möglich
Der alte Leitsatz, dass ein Studium nur mit Abitur funktioniert, ist hinfällig. Längst gibt es in Deutschland andere Möglichkeiten und längst ist ein Abitur kein Garant dafür, dass du dein Wunschstudium bekommst. Zu unterscheiden ist hier zwischen Universität und privater Hochschule, denn klassische Unis können sich ihre Studierenden aussuchen. So müssen beispielsweise angehende Medizinstudenten oft auf Ablehnungen starren, weil die Plätze begrenzt sind. Hier lohnt es sich dann, wenn es Alternativen im Medizinbereich gibt, die nicht ans Abi oder den NC gebunden sind.