Als Student*in in einer WG wohnen? Vorteile und Nachteile

Das Studium bringt viele Veränderungen mit sich, und eine der wichtigsten Entscheidungen ist die Wahl der Wohnform. Gerade wenn du zum ersten Mal von Zuhause ausziehst, steht die Frage im Raum: Wo möchtest du leben? Viele Studierende entscheiden sich für eine WG. Doch was macht diese Option so beliebt, und welche Aspekte solltest du dabei im Hinterkopf behalten?

Wohnalternative Studenten-WG

Viele Studierende leben während ihrer Studienzeit in einer Wohngemeinschaft, kurz WG. Gerade in größeren Städten, wo der Wohnungsmarkt oft angespannt ist, ist das eine gängige Wohnform. Häufig teilen sich mehrere Student*innen eine Wohnung, um die Mietkosten zu senken und näher am Campus zu wohnen. Ob in Unistädten wie Berlin, München oder kleineren Orten – WG-Angebote findest du überall. Neben klassischen Studierenden-WGs gibt es auch Mischformen, in denen Berufstätige und Student*innen zusammenleben. So vielfältig wie die Wohnmöglichkeiten sind, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die in WGs zusammenkommen.

Vorteile einer Wohngemeinschaft

Das Leben in einer WG hat für Studierende viele attraktive Seiten. Es geht dabei nicht nur um die Wohnung an sich, sondern auch um den Lebensstil und die Erfahrungen, die du mit deinen Mitbewohner*innen teilst. Die Vorteile liegen oft auf der Hand, aber einige sind vielleicht nicht direkt offensichtlich. Hier eine Übersicht der wichtigsten Pluspunkte:

  1. Geld sparen: Die Aufteilung der Miete und Nebenkosten macht das Wohnen in einer WG oft deutlich günstiger als eine eigene Wohnung.
  2. Geselligkeit: Du bist selten allein. Gemeinsame Abende, spontane Unterhaltungen in der Küche oder einfach das Wissen, dass immer jemand da ist – das kann den Alltag deutlich bereichern.
  3. Unterstützung im Alltag: Ob du Hilfe bei einer Hausarbeit brauchst oder einen Tipp fürs nächste Uni-Projekt – in einer WG kannst du schnell auf Unterstützung zählen.
  4. Geteilte Verantwortung: Haushaltspflichten wie Putzen oder Einkaufen lassen sich auf mehrere Schultern verteilen. Das nimmt Druck aus dem Alltag und macht das Organisieren einfacher.
  5. Gemeinschaftsgefühl: In einer WG lebt man zusammen, nicht nebeneinander. Das Gefühl, Teil eines Teams zu sein, kann besonders in stressigen Studienzeiten wertvoll sein.

Nachteile einer Wohngemeinschaft

Natürlich hat das Leben in einer WG nicht nur Vorteile. Es gibt auch einige Aspekte, die herausfordernd sein können und auf die du vorbereitet sein solltest. Manchmal ergeben sich durch das enge Zusammenleben Schwierigkeiten, die nicht jeder als angenehm empfindet. Hier ein Überblick über die typischen Nachteile:

  1. Weniger Privatsphäre: In einer WG bist du selten wirklich allein. Dein Zimmer ist oft der einzige Rückzugsort, und selbst dann kann es manchmal laut oder unruhig sein.
  2. Unterschiedliche Lebensstile: Jeder hat eigene Vorstellungen vom Alltag. Wenn Mitbewohner*innen z. B. zu anderen Zeiten aufstehen oder feiern wollen, kann das schnell zu Konflikten führen.
  3. Verantwortungsstreitigkeiten: Wer putzt das Bad? Wer kauft die nächste Runde Klopapier? Auch wenn es Putzpläne gibt, halten sich nicht immer alle daran. Das kann zu Spannungen führen.
  4. Lärm und Unordnung: Gerade wenn mehrere Menschen zusammenwohnen, kann es lauter und unordentlicher werden, als dir lieb ist. Manche WG-Bewohner*innen sind eher chaotisch, andere super ordentlich – und das passt nicht immer zusammen.
  5. Mangelnde Verlässlichkeit: Manchmal halten sich WG-Mitglieder nicht an Absprachen, sei es bei der Miete, der Putzroutine oder anderen Alltagsdingen. Das kann ziemlich frustrierend sein, wenn du auf die Mithilfe der anderen angewiesen bist.

Darauf solltest du achten, wenn du als Student*in eine WG suchst

Wenn du planst, in eine WG zu ziehen, gibt es einige Dinge, auf die du unbedingt achten solltest, damit das Zusammenleben möglichst reibungslos verläuft. Die richtige Wahl der WG kann deinen Alltag enorm beeinflussen, also nimm dir Zeit, um die folgenden Punkte zu berücksichtigen:

  1. Die Mitbewohner*innen: Überlege dir gut, mit wem du zusammenleben möchtest. Es muss nicht unbedingt deine beste Freund*in sein, aber ähnliche Vorstellungen vom WG-Leben sind wichtig. Gemeinsame Werte und Lebensstile können Streit vermeiden.
  2. Das Budget: Bevor du in eine WG einziehst, solltest du genau wissen, was du dir leisten kannst. Beachte dabei nicht nur die Miete, sondern auch Nebenkosten, wie Strom, Internet oder Haushaltsartikel.
  3. Lage der Wohnung: Die Nähe zur Uni oder öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein wichtiger Punkt. Kurze Wege können im Alltag viel Stress sparen und dir mehr Freizeit verschaffen.
  4. Zimmergröße und Gemeinschaftsflächen: Schau dir an, wie groß die Zimmer sind und wie viel Platz es in den Gemeinschaftsräumen gibt. Manche WGs haben geräumige Wohnzimmer, andere fast gar keinen gemeinsamen Bereich.
  5. WG-Regeln und Organisation: Frag nach, wie in der WG Entscheidungen getroffen werden. Gibt es klare Absprachen für den Putzplan oder gemeinsame Einkäufe? Klare Regeln erleichtern das Zusammenleben ungemein.
  6. Probewohnen: Wenn möglich, verbringe ein paar Tage in der WG, bevor du dich endgültig entscheidest. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie der Alltag dort abläuft, und ob du dich wohlfühlst.

Darauf solltest du achten, wenn du selber eine WG gründen willst

Wenn du überlegst, selbst eine WG zu gründen, gibt es einige zusätzliche Dinge, die du beachten solltest. Du übernimmst in diesem Fall mehr Verantwortung, da du nicht nur Mitbewohner*in bist, sondern auch für die Organisation und das Grundgerüst der WG sorgst. Hier ein paar wichtige Punkte, die du im Hinterkopf haben solltest:

  1. Die richtige Wohnung finden: Achte darauf, dass die Wohnung für eine WG geeignet ist. Wichtig sind ausreichend große Zimmer und genügend Gemeinschaftsflächen. Ein Badezimmer für vier Personen kann schnell zu Problemen führen, also überleg dir gut, wie viele Menschen realistisch zusammenleben können.
  2. Vertragliche Aspekte klären: Wenn du als Hauptmieter*in auftrittst, trägst du die Verantwortung für den Mietvertrag. Überlege dir, ob du Untermietverträge aufsetzen möchtest, um die finanzielle Last zu verteilen. Klare Absprachen mit dem Vermieter sind ebenfalls wichtig.
  3. Die richtigen Mitbewohner*innen finden: Du hast die Wahl, mit wem du zusammenleben möchtest. Achte darauf, dass potenzielle Mitbewohner*innen zu dir und den anderen passen. Gemeinsame Interessen oder ähnliche Tagesabläufe können helfen, ein harmonisches WG-Leben zu ermöglichen.
  4. WG-Regeln festlegen: Bevor die WG startet, solltet ihr über grundsätzliche Regeln sprechen. Wie teilt ihr die Aufgaben im Haushalt auf? Gibt es feste Zeiten für Ruhe oder gemeinsame Treffen? Klare Absprachen helfen dabei, Konflikten vorzubeugen.
  5. Finanzen organisieren: Überlege dir, wie ihr die gemeinsamen Ausgaben, wie Putzmittel, Internet und Strom, aufteilen wollt. Ein gemeinsames Konto für solche Ausgaben kann helfen, die Übersicht zu behalten und Diskussionen zu vermeiden.
  6. Kommunikation ist das A und O: Gerade als Gründer*in der WG ist es wichtig, dass du eine offene Kommunikationskultur förderst. Regelmäßige Treffen oder Gespräche können helfen, kleine Probleme schnell zu lösen, bevor sie größer werden.

Wenn du diese Punkte beachtest, steht einer gut funktionierenden und angenehmen WG nichts im Weg!

Fazit: Als Student*in in WG wohnen?

Das Leben in einer WG kann für Studierende eine tolle Möglichkeit sein, nicht nur Geld zu sparen, sondern auch soziale Kontakte zu knüpfen und den Alltag gemeinsam zu meistern. Es bietet dir die Chance, in einer Gemeinschaft zu leben, ohne dabei die Freiheit des eigenen Zimmers zu verlieren. Doch es ist nicht für jeden das Richtige – gerade wenn du viel Wert auf Privatsphäre legst oder Schwierigkeiten hast, dich auf Kompromisse einzulassen. Überlege dir also gut, was dir im täglichen Leben wichtig ist, und entscheide dann, ob eine WG für dich die passende Wohnform ist. Wenn du jedoch offen für neue Erfahrungen bist und bereit, dich auf andere Menschen einzulassen, kann das WG-Leben eine der besten Zeiten deines Studiums werden.